Corona-bedingt konnte die für den 6. Juni 2020 geplante Veranstaltung in der Christus-Kirche in Hamburg-Wandsbek leider nicht stattfinden, dafür haben sich Mitglieder der Claudius-Gesellschaft und andere aufgemacht, um an Grabstätten und Denkmälern mit einer Rose einem Schriftsteller/einer Schriftstellerin zu gedenken. Vielen Dank für die eingesandten Fotos!
50 Jahre Claudius-Gesellschaft e. V.,
dies ist Anlass genug für ein neues Veranstaltungsformat in Hamburg-Wandsbek!
Ab Februar 2020 lädt die Claudius-Gesellschaft e.V. zu einem offenen literarischen Gesprächskreis ein. In regelmäßigen Treffen sollen Texte von Matthias Claudius (1740-1815), der als „Wandsbeker Bote“ zu den bedeutenden Schriftstellern unserer literarischen Tradition zählt, besprochen und zu ihrem kultur-geschichtlichen Umfeld, aber auch zu Themen und Texten der Gegenwart in Beziehung gesetzt werden. Die Gesprächsrunden werden jeweils mit einem kurzen impulsgebenden Einführungsvortrag von ca. 20-30 Minuten eröffnet, an den sich ein Gedankenaustausch in zwangloser Atmosphäre anschließt. Da die Claudius-Gesellschaft nicht über eigenen Veranstaltungsraum verfügt, sind wir zu Gast bei anderen Wandsbeker Institutionen.
Für Getränke ist jeweils gesorgt, der Eintritt ist immer frei.
Das erste Treffen – die Auftaktveranstaltung – war dem „Abendlied“ von Matthias Claudius gewidmet und fand am Dienstag, 11. Februar 2020 (19.00 Uhr) im kleinen Gemeindesaal der Christus-Kirche in Hamburg-Wandsbek statt, an dem Ort, an dem auch vor 50 Jahren (18. März 1970) die Gründungs-versammlung der nun mehr überregionalen agierenden literarischen Gesellschaft erfolgte.
Viele kennen es, nur die wenigsten verbinden das „Abendlied“ (Der Mond ist aufgegangen / Die goldnen Sternlein prangen / Am Himmel hell und klar) mit dem Namen Claudius, obgleich es mit einem der bekanntesten Gedichtanfänge der deutschsprachigen Lyrik beginnt und beim Lesen sofort eine Melodie wachruft, die vielen seit ihrer Kindheit vertraut ist. Heute noch ist das "Abendlied" vor allem in der Vertonung von Johann Abraham Peter Schulz (1747-1800), von dem ebenfalls das Weihnachtslied „Ihr Kinderlein kommet“ stammt, geläufig. Mit der Melodie von Schulz erhielt das „Abendlied“ einen festen Platz im deutschen Liedrepertoire. Insgesamt gibt es jedoch mehr als 70 Vertonungen.
Die letzten zwei Jahrhunderte hindurch hat das Lied, das als Gedicht geschrieben und zugleich als Lied angelegt war, seine Stellung als beliebtestes christliches Volkslied behauptet. Doch was hat dieses Lied unter den anderen nicht unbedeutenden Abendliedern so besonders gemacht und es sogar an die Spitze der Volkslieder gehoben? Wie hat es sich nach anfänglicher Kritik an Form und Inhalt dann doch in seiner ursprünglichen Gestalt durchsetzen und auch anderen Künstlern Inspirationsquelle sein können? Um diese und andere Aspekte handelte das zum gemeinsamen Gespräch anregende Referat von Jürgen Wehrs mit dem Titel „Unverwüstlich: Das Abendlied von Matthias Claudius“.
Der zweite Treffpunkt ursprünglich für den Dienstag, 7. April 2020 angesetzt, wurde - wie auch alle anderen für 2020 geplanten Veranstaltungen - Corona-bedingt leider abgesagt und soll nun am Dienstag, 13. April 2021 um 19 Uhr im Gemeindehaus der Christus-Kirche stattfinden.
Der Titel der Veranstaltung ist der Gedichtanfang „Wenn jemand eine Reise tut“. Dabei handelt es sich um das bekannte Kinderlied „Urians Reise um die Welt“. Aber ist es wirklich ein Kinderlied? Welche Reiseziele sucht sich Herr Urian aus? Und was empört die Zuhörer am Schluss des Liedes so sehr, dass sie Herrn Urian zum Abbruch seines Vortrags zwingen?
Reisen spielen in der frühen Dichtung von Claudius eine große Rolle. Sogar bis nach Japan, zu einer Audienz beim Tenno, führt ihn eine, allerdings nur fiktive, Fahrt. Die Reisen, die Claudius tatsächlich unternahm, brachten ihn nur nach wesentlich näheren europäischen Zielen und spiegeln sich kaum in seiner Dichtung.
Doch was veranlasste Claudius, wiederholt zu phantastischen Reisen aufzubrechen? Und welche Rolle spielt dabei die Familien-tradition? Ein Mitglied der Familie seiner Mutter, das auch in Hamburg eine bemerkenswerte Spur hinterlassen hat, brachte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts von einer Reise nach Konstantinopel bis dahin in Mitteleuropa unbekannte Ansichten aus der Hauptstadt des Osmanenreiches mit.
Kurzreferat und Moderation: Martin Grieger
Dienstag, 13. April 2021 (19.00 Uhr)
„Wenn jemand eine Reise tut“ – Urians Reise um die Welt
Kurzreferat und Moderation: Martin Grieger
Ort: Gemeindehaus der Christus-Kirche Hamburg-Wandsbek (Schlossstr. 78, 22041 Hamburg)
Samstag, 5. Juni 2021 (15.00 Uhr) - Die Veranstaltung in der Christus-Kirche Wandsbek musste
2020 leider abgesagt werden!
"Eine Rose für die Dichter" - Musikalisch-Literarisches Programm (ca. 60 Minuten, danach Rosenlegung am Grab von Matthias Claudius auf dem Historischen Friedhof)
Moderation: Erle Bessert M. A. / Klavier: Gerd Jordan
Ort: Christus-Kirche (Robert-Schumann-Brücke 1, 22042 Hamburg)
Sonntag, 15. August 2021 (15.00 Uhr)
„Zum Geburtstag!“ – zum 281. Geburtstag von Matthias Claudius –
lyrischer Rundgang durch den Eichtalpark: Erle Bessert M. A.
Ort/Treffpunkt: KultTorhaus am Eichtalpark (Ahrensburger Straße 14, 22041 Hamburg, Bus 9, Station Eichtalstraße)
Samstag, 25. September 2021 (15.00 Uhr)
öffentlicher Vortrag: N. N.
im direkten Anschluss daran Jahresversammlung der Claudius-Gesellschaft e. V.
Ort: Gemeindehaus der Christus-Kirche Hamburg-Wandsbek
Dienstag, 23. November 2021 (19.00 Uhr)
„Weihnachtskantilene“
Kurzreferat über den Komponisten Joachim Schweppe (1926-1999): Lothar Stolte (Brandenburg) / Moderation: Jürgen Wehrs
Ort: Gemeindehaus der Christus-Kirche Hamburg-Wandsbek
Für den Samstagnachmittag, 6. Juni 2020 war ursprünglich wieder eine Veranstaltung zur überregionalen Aktion "Eine Rose für die Dichter" geplant. Das musikalisch-literarische Programm mit anschließender Rosenlegung am Grab von Matthias Claudius sollte sich in diesem Jahr um die Jubilare Friedrich Hölderlin (250. Geburtstag), Paul Celan (100. Geburtstag), Else Lasker-Schüler (75. Todestag) und natürlich um Matthias Claudius (280. Geburtstag) drehen, dazu wollte Gerd Jordan Klavierstücke von Ludwig van Beethoven (250. Geburtstag) spielen.
Moderation: Erle Bessert M. A.
Ort: Christus-Kirche (Robert-Schuman-Brücke 1, 22041 Hamburg)
Lange haben 31 Bücher von und über Matthias Claudius einen Dornröschenschlaf in der Bücherhalle Wandsbek (in Hamburg) gehalten. Die Bände seinerzeit gestiftet von Nachfahren der Familie Claudius stammen zum Teil sogar aus dem Jahre 1797.
Die bücherhalleneigenen Bände führten bislang ein Nischendasein in dem für das Publikum nicht zugänglichen Regalen der Bücherhalle und stehen nun im Claudius-Archiv wieder für Forschungszwecke zur Verfügung.
Anlässlich des Doppeljubiläums (275. Geburtstag / 200. Todestag) schuf der Künstler Armin Mueller-Stahl eine Porträtzeichnung von Matthias Claudius, von der eine
Lithographie (Auflage 80, Preis € 280,00) erstellt wurde. Unsere Mitglieder konnten die Lithographie zu einem Vorzugspreis von € 240,00 käuflich erwerben. Weitere Informationen zu den Arbeiten von Armin Mueller-Stahl finden Sie beim Kunsthaus Lübeck.